Die Ems – ein toter Fluss
"In der Ems ist zurzeit kein Leben mehr möglich", sagte Claus bei der Vorstellung des Masterplans Ems 21. Hauptursache sei eine mehrere Meter dicke Schlickschicht auf dem Grund des Flusses, die alles Leben geradezu ersticke. Die örtlichen Behörden hätten sich lange Zeit nicht an dieses Thema heran gewagt, um der Meyer-Werft, dem bedeutenden Arbeitgeber in der strukturschwachen Region rund um Papenburg, keine Schwierigkeiten zu bereiten. Die Meyer-Werft baut große Kreuzfahrtschiffe für den Weltmarkt, muss sie aber nach der Fertigstellung erst über die Ems in die Nordsee überführen. Dazu musste der Fluss mehrfach vertieft und während der Überführung immer künstlich aufgestaut werden. Darunter leiden, so Beatrice Claus, Flora und Fauna massiv.
Mittlerweile jedoch sitzen die Umweltschützer auch mit Vertretern der Werft an einem Tisch, um den Fluss zu retten. Claus: "Wir vom WWF mussten über viele Jahre hinweg dicke Bretter bohren, um die Gegenseite zu überzeugen, dass niemand ein Interesse an einer ökologisch toten Ems haben kann." Der Masterplan legt nun fest, dass die Ems bis zum Jahr 2050 wieder renaturiert werden soll. Dieser ungewöhnlich lange Zeitraum zeigt schon, wie geschädigt dieser Fluss ist.
Doch nun zeigen sich andere Schwierigkeiten: Es gebe, so Claus, "Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung". Insbesondere die örtliche Landwirtschaft, die für die Umsetzung des Masterplans Flächen verkaufen soll, befürchtet ein Höfe sterben in der Region. Es hat erste Trecker-Demos gegeben. Claus: "Um erfolgreich zu sein, brauchen wir aber die Unterstützung der Menschen vor Ort". Deshalb könne man den Weg, den der Verein :aqualon mit seiner Öffentlichkeits- und Offenheitskampagne eingeschlagen hat, auch aus Sicht der Umweltschützer nur begrüßen.
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